Dienstag, 21. April 2015

Schüler des Gymnasium Borghorst sprechen mit transplantierten

Heute stand eine tolle Aufgabe vor mir. Marie meine Partnerin und Vorsitzende der BDO Regionalgruppe Münsterland und ich waren heute eingeladen im Gymnasium Borghorst, um mit den Schülern der Klasse 10 über Organspende zu reden.
  
Es waren sogar zwei Klassen aus dem Jahrgang. Beide haben das Thema Organspende in der letzten Zeit im Unterricht durch genommen. Und wussten so über die grundlegenden Dinge bescheid. Nun hatte ihre Lehrerin die Idee, das die Schüler mal mit einem transplantierten direkt reden sollten.

Und so kamen wir ins Spiel. Die Lehrerin schrieb uns vor ein paar Wochen schon an und fragte ob das wohl machbar wäre, wenn wir, was dazu erzählen können. Na klar können wir das.
  
Ich erzählte ihr am Telefon noch, das ich und Marie beide lungentransplantiert sind. Und so aus eigener Erfahrung erzählen können.

Und nun war es soweit, heute um 11:20 Uhr trafen wir uns mit der Lehrerin vor dem Haupteingang der Schule. Wir stellten uns kurz vor und der Funke war direkt über gesprungen. Sie sagte uns, wie weit die Schüler schon aufgeklärt sind.

So mussten wir nicht bei Null anfangen.

Gemeinsam gingen wir in die Aula und bereitet uns vor. Es kam noch ein zweiter Lehrer hinzu. Die beiden stellten die Stühle in einem halb Kreis auf. So das uns die Schüler gut sehen konnten.

Infomaterial...

Unsere zwei Stühle


Ich mit Marie....

Der Stuhl halb Kreis für die Schüler

Die Tafel mit meinem www.dickydackel.de drauf
  
Marie und ich stellten unsere Stühle auf die Bühne. Wir bekamen noch ein Glas Wasser und Kekse gereicht. Dann legten wir jede Menge Infomaterial aus. Unter anderem Organspende Ausweis, meine Flyer und sogar mein Fotobuch von meiner Tx habe ich mitgenommen.

Meine Homepage wurde noch an die Tafel geschrieben, damit die Schüler anschließend mal bei ihr vorbeischauen können.
  
Die Klingel schellte und der Raum füllte sich. Es war interessant zu sehen, das sich keiner von den Schülern sich in die erste Reihe setzte.
  
Die Lehrer begrüßten ihre Schüler und dann uns. Und die Schüler begrüßten uns dann auch. Dann stellten wir uns vor. Zuerst Marie und dann ich.
  
Über mich muss ich das ja jetzt nicht noch mal erzählen hier. Dann begannen die Schüler, fragen zu stellen.


Haben Sie ein schlechtes Gewissen, das sie ein Organ eines Toten haben?

Können Sie noch Kinder bekommen?

Wissen Sie was von ihrem Spender?

Wie kommen ihre Männer damit klar?

Wieviele Tabletten müssen Sie nehmen?

Haben Sie ein Dankesbrief geschrieben?

Hatten Sie vor der Tx Angst, es nicht zu schaffen?

Wie sind ihre Freunde damit umgegangen?

Waren Sie vor der Tx auch Organspender?

Wie geht es Ihnen heute?

Wie ist das, wenn ein Organ da ist und der Arzt kommt, läuft so ab wie Emergency Room?


Marie und ich beantworteten die Fragen. Jeder für sich, so wie er es empfunden hat. Wie er dazu steht.
  
Marie wurde in der Rehaklinik abgerufen und ich wurde ja zu Hause angerufen.

Ich habe den Schülern erzählt, wie es bei mir so abging.
Vom Anruf aus Hannover bis zum wieder nach Hause kommen.

Dabei hatte ich die Schüler einige male zum Lachen gebracht, weil ich es einfach witzig erzählt habe.
  
Die Schüler hörten uns sehr aufmerksam zu und ich glaube sie waren sehr beeindruckt von uns beiden. Zum Schluss durften sie dann mein Fotobuch anschauen um mal ein Bild vor Augen zu haben, wie man so vor einer Transplantation aussieht, mit Sauerstoffschlauch in der Nase, Blass im Gesicht und abgemagert. Und dann die Bilder nach der OP, mit sämtlichen Schläuchen im Körper.
  
Sie machten große Augen und alle wollten mal ins Buch schauen. Dabei sahen sie immer wieder zu mir rüber.

Dann war die Schulstunde auch schon um, die Schüler nahmen jeder für sich Organspende Ausweise mit und einige andere Infosachen.

Die restlichen Broschüren usw. haben wir da gelassen, weil die Schüler selbst am Freitag noch einen eigenen Stand in der Schule machen wollen um auch die anderen Schüler über die Organspende zu Informieren. Das finde ich eine richtig tolle Sache!

 Ganz am Schluss kamen noch zwei Schülerinen zu uns und übergaben uns jeweils eine Packung Merci und bedanken sich noch mal das wir da waren. Es wäre sehr interessant gewesen.
  
Da war ich selber mal Bav! Ich bedankte mich für das Merci und wünschte Ihnen noch einen schönen Schultag.

Bevor wir dann unsere Sachen wieder packten, unterhielten wir uns noch mal den Lehrern. Die beiden waren auch ganz begeistert und bedankten sich auch noch mal ganz herzlich.

 Das haben wir doch gerne gemacht.
  
Marie und ich verließen die Schule wieder und gingen gemeinsam zum Parkplatz. Dort verabschiedeten wir uns und freuten uns, das es so gut war. Wir sind ein tolles Team!
  
Einen ganz lieben Gruß an dieser stelle an die beiden Lehrer und die beiden Klassen der 10 Klasse! Danke für eure Fragen. Ich hoffe wir konnten euch ein wenig vermitteln wie wichtig Organspende ist! Und denkt dran, euren Organspende Ausweis auszufüllen. Egal ob Ja oder Nein. Wichtig ist Ausfüllen und bei sich tragen!!!
 
Ich fuhr dann noch eben nach Münster, um Honey noch abzuholen. Und um meine Winterreifen mitzunehmen. Ebenso wie ein Regal von meiner Mama. Gegen 16 Uhr war ich dann endlich auch wieder zu Hause angekommen. Ab in den Garten und mich noch um meine Blumen kümmern ....



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Danke für dein Kommentar... dickydackel