Allgemeiner
Umgang mit Medikamenten
Allgemeine Verhaltensmaßnahmen
·
Regelmäßige, zeitliche korrekte Einnahme
der verordneten Medikamente
·
Verfalldaten der Medikamente beachten und
kontrollieren
·
Allgemeine Beachtung der Nebenwirkungen
·
Bei Fehleinnahme von Medikamenten Rücksprache
mit dem Arzt
Bei Vergessen einer Dosis sollen die Medikamente nicht nachgenommen werden, der normale Rhythmus soll
bebehalten werden.
Bei Erbrechen sollen nur Medikamente nachgenommen
werden, die eindeutig zu identifizieren sind.
Selbstbeobachtung
Bei Auftreten von Nebenwirkungen wie allergischen
Reaktionen (z.B. Pickebildung, Pusteln, Juckreiz, Schwäche, Hitzegefühl,
Luftnot) oder bei Unverträglichkeiten (Übelkeit, Erbrechen, Schwindel) bitte
Rücksprache mit dem Arzt halten.
Aufbewahrung
der Medikamente
Bitte bewahre die Medikamente immer wie folgt auf
·
In der Originalverpackung
·
Trocken
·
Kindersicher
·
Möglichst alle in einem Behälter (auf
Lichtschutz achten)
Im häuslichen Bereich solltest du ein Mauserkasten
(Tablettendispender) anschaffen und da deine Medikamente nach den o.g.
Hinweisen aufbewahren.
Am besten richtest Du dir die Tabletten für eine Woche
oder mehr im Voraus an.
Grundsätzliches
zur Medikamenteneinnahme
Bitte beachte,
dass dir dein behandelnder Arzt immer nur entweder
das Medikament Ciclosporin oder Prograf
zur Vorbeugung der Transplantat-Abstoßung verordnen wird. Das gleiche gilt für
die Medikamente Cellcept und Certican zur generellen Unterdrückung der
Immunabwehr.
Primär als Infektionsprophylaxe werden dir die
Medikamente Sempera, Cortim und Acic (Zovirax) verschrieben. Als Vorbeugung
bzw. zur Behandlung von Magenproblemen wird dir dein Arzt Ranitic oder Pantozol verschreiben.
Außerdem ist zu beachten, dass einige Medikamente
(Dilzem und Sempera) den Ciclosporinspiegel erhöhen.
Medikamente:
Sandimmun
Optoral (Wirkstoff: Ciclosporin)
Wirkung:
Zur Vorbeugung der Transplantat-Abstoßung nach
Transplantation
Nebenwirkung:
Erhöhte Nierenwerte, häufig Bluthochdruck, Zittern,
Kopfschmerzen, Müdigkeit, Empfindungsstörungen, insbesondere ein Brennen in den
Händen und Füßen in der ersten Behandlungswoche, gelegentlich Krampfanfälle,
Zahnfleischentzündung und- wucherung, Magen-Darm-Beschwerden, verstärkte
Körperbehaarung.
Wechselwirkungen:
Es muss bei einer Kombination mit andren
Immunsuppressiva berücksichtigt, werden, dass übermäßige Immunsuppression die
Empfindlichkeit gegenüber Infektionen erhöhen und möglicherweise die Bildung
von malignen Lymphomen verursachen kann. Bei Kombination mit dem Kortikosteroiden
Methylprednisolon, Prednison und Prednisolon wurde eine erhöhte Neigung zu
Krampfanfällen festgestellt. In Verbindung mit anderen nierenschädigenden Medikamenten
ist Vorsicht geboten. Die Nierenfunktion
sollte häufig überwacht werden.
Prograf
(Wirkstoff: Tacrolimus)
Wirkung:
Zur Vorbeugung der Transplantat-Abstoßung nach
Transplantation
Nebenwirkung:
Zittern, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit,
Fehlempfindungen des Hautsinnes, depressive Zustände, Verwirrtheit, Koordinationsstörungen,
Nervosität, Schwindelgefühl, Störungen des Sehvermögens, Lichtempfindlichkeit,
Anstieg der Nierenwerte, eingeschränkte Nierenfunktion, Anstieg der
Blutzuckerwerte, Übelkeit, Appetitveränderungen, Durchfall, Erbrechen, Verstopfung,
Bluthochdruck, Juckreiz der Haut, vermindertes Haarwachstum, Schwitzen,
Gelenkschmerzen, Kraftlosigkeit.
Wechselwirkungen:
Die gleichzeitige Gabe von Ciclosporin und Tacrolimus
ist zu vermeiden, es kann zu unerwünschten Schäden der Niere kommen;
Kortikosteroide können durch einen beschleunigten Einfluss auf die Stoffwechselenzyme
zu einer erhöhten Verstoffwechselung von Tacrolimus führen. Bei gleichzeitiger
Anwendung von Tacrolimus und anderen Verbindungen mit nierenschädigender
Wirkung ist Vorsicht geboten. Es ist
nicht auszuschließen, das Antazida (bestimmte, die Magensäure herabsetzende
Mittel) die Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt vermindern können. Eine zeitliche versetzte Einnahme wird daher
empfohlen.
Cellcept
(Wirkstoff: Mycophenolatmofetil)
Wirkung:
Cellcept Tabletten werden verwendet, um zu verhindern,
dass dein Körper nach einer Transplantation das verpflanzte Organ abstößt.
Nebenwirkungen:
Durchfall, Blutbildveränderungen, Infektionen,
Erbrechen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, grippeartige Symptome, Störungen der
Haut, Störungen des Harntrakt, Störungen des Verdauungstrakt und des Mundes,
Störungen der Nerven und der Sinnesorgane, Störungen der Lunge.
Certican: (Wirkstoff: Everolimus)
Wirkung:
Certican Tabletten werden verwendet, um zu verhindern,
dass dein Körper nach einer Transplantation das verpflanzte Organ abstößt.
Nebenwirkungen:
Sehr häufig: Blutbildveränderungen,
Durchfall, erbrechen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Wundheilungsstörungen
Häufig:
bakterielle-,virale- und Pilzinfektion
Wirkung:
Kortisonpräparat zur Vorbeugung der
Transplantatabstoßung
Nebenwirkungen:
Dünnerwerden der Haut, punktförmige Bluttungen der
Haut, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, Muskelschwäche, Steigerung des
Augeninnendrucks, Linsentrübung, Depressionen, Gereiztheit, Appetitsteigerung,
Magenbeschwerden, Vollmondgesicht, Stammfettsucht, erhöhter Blutzuckerspiegel,
Schwund der Nebennierenrinde, Anstieg des Blutdrucks.
Wechselwirkung:
Herzglykoside: Glykosidwirkung
durch Kaliummangel wird verstärkt
Antidiabetika: Blutzuckersenkung
vermindert
Laxanzien: Kaliumverlust
wird verstärkt
Acic
200
(Wirkstoff: Aciclovir)
Wirkung:
Arzneimittel zur Behandlung von Virusinfektionen
Nebenwirkungen:
Hautausschläge, Magen-Darm-Störungen, Übelkeit,
Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Schwindel, Verwirrtheitszustände,
Wahnvorstellungen, Schläfrigkeit
Wechselwirkungen:
In Verbindung mit Arzneimitteln, di eden
Harnsäurespiegel im Blut verringern, wird die Ausscheidung von Aciclovir über
die Nieren vermindert.
Sempera
(Wirkstoff:
Itroconazol)
Wirkung:
Sempera-Saft ist – wenn eine äußerliche Behandlung
nicht wirksam ist – zur Behandlung folgender Pilzerkrankungen angezeigt:
Pilzerkrankungen der Haut;
Durch Pilze verursachte Infektionen der Finger- und
Zehennägel;
Durch Pilze verursachte Hornhautentzündungen des Auges;
Pilzerkrankungen der Schleimhäute und/oder innerer
Organe.
Nebenwirkungen:
Am häufigsten wird über Magen-Darm-Beschwerden (
Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verstopfung, Verdauungsstörungen) berichtet. In Einzelfällen wurden Hautausschläge
beobachtet. Es liegen Berichte vor über Ödeme, Herzschwäche mit Anzeichen wie Kurzatmigkeit,
unerwartet Gewichtszunahme, geschwollene Beine oder geschwollener Bauch,
ungewöhnliche Erschöpfung oder Durchschlafstörungen.
Wechselwirkung:
Da Itraconazol hauptsächlich über die Leber abgebaut
wird, können diesen Abbauweg stark hemmende Arzneimittel den im Körper
wirksamen Anteil von Itraconazol steigern, z.B. Erythromycin. Bei erniedrigtem
Säuregehalt des Magens wird die Aufnahme von Itraconazol in den Körperkreislauf
beeinträchtigt. Bei gleichzeitger Behandlung mit säureneutralisierenden
Arzneimitteln sollen diese frühestens zwei Stunden nach der Einnahme von
Sempera genommen werden. Sepmera hebt den Ciclosporinspiegel an!
Cotrim
forte- ratiopharm (Wirkstoff: Cotrimoxazol)
Wirkung:
Kombination von zwei Arzneistoffen, die den
Folsäurestoffwechsel von empfindlichen Krankheitserregern hemmen.
Nebenwirkungen:
Gelegentlich können auftrete: Margen-Darm-Beschwerden,
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen
Wechselwirkungen:
Verminderte Wirkung
von Cotrim forte – ratiopharm durch
-
Bestimmte Arzneimittel zur Verminderung der
Magensäure
Eine verstärkte Wirkung von Cotrim forte – ratiopharm
durch
- Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten
Harnsäurespiegel
- Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen, Rheuma und
Entzündungen
- zur Behandlung von gicht:
- Gruppe von Arzneistoffen zur Hemmung der
Blutgerinnung
Eine erhöhte schädigende Wirkung von Cotrim forte –ratiopharm
bei
- Gabe von
Barbituraten
- von Arzneistoffen zur Behandlung von Tuberkulose
- Arzneistoffen zur Behandlung von Krampfanfällen
Valcyte
(Wirkstoff:
Valganciclovir)
Wirkung:
Valganciclovir ist eine chemische Vorstufe von Ganciclovir,
einer antiviralen Substanz, die gegen das Cytomegalievirus eingesetzt wird.
Nebenwirkungen:
Abnahme weißer Blutzellen, verringerte Anzahl roter
Blutkörperchen und Durchfall, Pilzinfektionen im Mund, Verminderung der
Blutplättchen, dadurch Neigung zu Blutungen oder Blutergüssen,
Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, gelegentlich erniedrigter
Blutdruck
Wechselwirkungen:
Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln
gegen Abstoßungsreaktionen, arzneimitteln gegen Pilzerkrankungen, anderen
antiviralen Arzneimitteln und bei Antibiotika gegen bestimmte Infektionen.
VFend
(Wirkstoff:
Voriconazol)
Wirkung:
Zur Behandlung einer Vielzahl von Pilzinfektionen
Nebenwirkungen:
Die häufigste Nebenwirkungen sind Sehstörungen, Fieber,
Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schwellung der
Gliedmaßen und Magenschmerzen
Wechselwirkungen:
Eine Dosisanpassung bei gleichzeitiger Einnahme von
Ciclosporin oder Tacrolimus ist zu beachten.
Zyvoxid
(Wirkstoff:
Linezolid)
Wirkung:
Infektionen oder Verdacht auf einen Infekt durch
gram-positive Erreger.
Nebenwirkungen:
Pilzanfälligkeit, Kopfschmerzen, Geschmackstörungen,
Übelkeit, Durchfall
Ranitic
150
(Wirkstoff: Rantidinhydrochlorid)
Wirkung:
Zur Vorbeugung und Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren;
vermindert die Magenbildung.
Nebenwirkungen:
Kann zu Herzrhythmusstörungen (Herzrasen) frühren; Durchfall, Übelkeit, Überempfindlichkeitsreaktionen
Wechselwirkungen:
Die Wirkungsdauer von einigen Asthmamitteln kann
verlängert werden.
Pantozol
(Wirkstoff: Pantoprazol-Natrium Sesquihydrat)
Wirkung:
Zur Behandlung und zur Verringerung des
Wiederauftretens von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.
Nebenwirkungen:
Gelegentlich treten bei der Behandlung Kopfschmerzen,
Magen- Darm- Störungen, Oberbauchbeschwerden, Durchfall, Verstopfung,
Blähungen, allergische Reaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag, in Einzelfällen
auch Quaddelbildung auf.
Dilzem
(Wirkstoff: Dilitiazemhydrochlorid)
Wirkung:
Dilzem ist ein Mittel zur Behandlung von
Herzerkrankungen, die mit einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des
Herzmuskels einhergehen, sowie zur Behandlung von Bluthochdruck.
Nebenwirkungen:
Gelegentlich kann es zu Kopfschmerzen , Müdigkeit, Schwindel
und Schwächegefühl kommen. Des weiteren kann es zu Ödemen, sowie zu
allergischen Hautreaktionen kommen.
Wechselwirkungen:
Dilzem kann die Wirkung von gleichzeitiger
verabreichten blutdrucksenkenden Mitteln verstärken. Dilzem hebt den
Ciclosporinspiegel an!
Delix
(Wirkstoff: Rampril)
Wirkung:
Zur Behandlung von: Bluthochdruck, Herzinsuffizienz
Nebenwirkungen:
Gelegentlich – insbesondere zu Beginn der Therapie –
kann es zu einer übermäßigen Blutdrucksenkung kommen; Gelbsucht, Schwindel,
Konzentrationsstörungen, Schwitzen, Schwächegefühl
Wechselwirkungen:
Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts bei
gleichzeitiger Einnahme von blutdrucksenkenden Mitteln, verstärkter
Blutdruckabfall bei gleichzeitiger Einnahme von Schlafmitteln.
Calcium
Brause (Wirkstoff: Calciumcarbonat)
Wirkung:
Zur Vorbeugung eines Calciummangels bei erhöhtem
Bedarf.
Nebenwirkungen:
Bei eingeschränkter Nierenfunktion und langfristiger
Einnahme kann es zu einer Calciumkonzentration im Blut, zu einer vermehrten
Calciumausscheidung im Urin und zur Untersäuerung des Blutes kommen.
Wechselwirkungen:
Vitamin D steigert die Wirkung von Calcium, bestimmte
harntreibende Mittel vermindern die Calciumausscheidung.
Magnesium
Verla (Wirkstoff: Magensium-L-hydrogenaspartat)
Wirkung:
Bei nachgewiesenem Magnesiummangel, wenn er Ursache für
Störungen der Muskeltätigkeit ist.
Nebenwirkungen:
Bei hoher Dosierung kann es zu weichen Stühlen und
Müdigkeitserscheinungen kommen.
Wechselwirkungen:
Magnesium-Präparte sollen nicht mit Tetrazyclinen
eingenommen werden, da eine wechselseitige Behinderung der Aufnahme
stattfindet.
Vigantoletten
(Wirkstoff:
Colecalciferol)
Wirkung:
Zur Vorbeugung bei erkennbarem Risiko einer
Vitamin-D-Mangelerkrankung, zur Behandlung von Rachitis und Knochenerweichung
durch Vitamin-D-Mangel, zur unterstützenden Behandlung bei O Osteoporose.
Nebenwirkungen:
Unerwünschte Wirkungen sind von Vigantoletten in der
empfohlenen Dosis im Allgemeinem nicht zu erwarten.
Wechselwirkungen:
Barbiturate können die Wirkung von Vitamin D3
beeinträchtigen. Die gleichzeitige Einnahme von Glucocorticoiden kann zu einer
Wirkungsverminderung von Vitamin D führen.
Torem
(Wirkstoff: Torasemid)
Wirkung:
Bei Nierenschwäche (akut/ chronisch), bei
Flüssigkeitsansammlung im Gewebe.
Nebenwirkungen:
Störung des Wassers- und Elektrolytehaushaltes,
Benommenheit, Verwirrtheitszustand, Appetitmangel, Krämpfe
Quelle: Broschüre: Was muss ich nach der Transplantation beachten?
Medizinische Hochschule Hannover
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Danke für dein Kommentar... dickydackel