Mein letzter Wille



Ich habe meinen Leib als Geschenk von Gott erhalten.

Mit der Gesundheit meines Leibes

bekam ich die Fülle des Lebens geschenkt.

Durch meinem Tod brauche ich meinen Leib nicht mehr.

Ich habe meinen Körper gepflegt,

auf dass er mir noch Jahrzehnte dienen möge.

Mein vorzeitiger Tod setzt diesem Vorhaben ein jähes Ende.

Doch wenn mein Leib mir nicht mehr dienen kann,

so soll er wenigstens anderen Menschen dienen.

Daher will ich meinen Leib als Geschenk weiterschenken.

So bitte ich Euch: Macht aus meinem Tod Leben.

Schenkt mein empfangenes Leben in Fülle an andere weiter,

damit diese an dieser Fülle teilhaben können.

Gebt mein Herz einem,

nach dem der Tod greift, weil sein Herz zu schwach ist,

oder für den ein Schritt bereits eine Überforderung ist.

Gebt meine Lungen einem,

dem Atmen körperliche Höchstleistung abverlangt,

oder dessen Atemzüge wie durch einen Strohhalm sind.

Gebt meine Leber einem,

dessen Leib sonst langsam vergiftet wird,

und der damit spürt, wie der Tod langsam nach ihm greift.
 

Gebt meine Niere einem,

der ein Viertel seines Lebens an der Dialyse hängt

und ein zweites Viertel sich davon erholen muss.

Gebt meine Bauchspeicheldrüse einem,

dem die Fehlfunktion der Pankreas die Niere angreift

und er deswegen an die Dialyse muss.

Umsonst habe ich empfangen, umsonst will ich geben. (Mt 10,8)

In reichem, überfließendem Maß wurde ich beschenkt. (Lk 6,38)

Mit reichem, überfließendem Maß will ich daher schenken.

Was ich mit meinem Leib nicht fertig brachte,

sollen andere Menschen vollbringen und vollenden.

Was ich an meinem Leib nicht geschätzt habe,

sollen andere Menschen schätzen.

Was ich meinen Leib nicht gepflegt habe,

sollen andere Menschen gut pflegen.

Wenn ich weiß, dass ihr diesen meinen letzten Willen erfüllt,

gehe ich gerne auch vorzeitig aus dieser Welt.

Denn dann weiß ich, dass nicht nur mein Leben,

sondern auch mein Sterben einen Sinn hatte

und anderen Menschen zum Segen wurde.

(Br. Klaus SAC)




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