Immunsuppressiver - Nebenwirkungen auf die Haut bei Transplantierten



Ciclosporin (Sandimmun©)

Ciclosporin wird aufgrund seiner Fettlöslichkeit besonders
stark in der Haut angelagert. Als Nebenwirkungen an der
Haut kann es zu gesteigertem Haarwuchs („Hypertrichose“)
an Rumpf, Armen und Beinen sowie im Gesicht kommen. Auch
ein dichter werden der Augenbrauen wird gelegentlich beobachtet.
Bei 10-20 % der Patienten fällt bei der Einnahme
von Ciclosporin eine gesteigerte Talgproduktion auf.
Häufig wurde zudem eine Größenzunahme der Talgdrüsen
(sog. Talgdrüsenhyperplasie) festgestellt. Falls es bei Dir
zu ausgeprägten Zahnfleischwucherungen (Gingivahyperplasie)
kommt, solltest Du diese von Deinem Zahnarzt
abtragen lassen.

Hypertrichose - Haarwuchs bei Sandimmun

Talgdrüsenhyperplasie
 
Gingivahyperplasie

Tacrolimus (Prograf©)
 
Tacrolimus kann Ursache für Juckreiz, Haarausfall und
vermehrtes Schwitzen sein.

Mycophenolatmofetil (CellCept©)

Bei Mycophenolatmofetil werden sehr selten als Nebenwirkung
Akne und Hautausschläge beobachtet.

Sirolimus (Rapamune©)

Sirolimus kann zu Wundheilungsstörungen, selten auch zu
Akne führen.


Glucocorticosteroide

Glucocorticosteroide („Kortison“) sind in vielen Fällen
ein unverzichtbarer Bestandteil der immunsuppressiven
Therapie bei Organtransplantierten. Besonders unter den
hohen Dosierungen in der Frühphase nach einer Transplantation
kommt es häufig zu akneähnlichen Hautveränderungen
(„Follikulitis“, „Steroidakne“). Es kann
auch zu einer Umverteilung des Körperfettes bzw. einer
Einlagerung von Gewebeflüssigkeit Richtung Gesicht und
Nacken kommen.

Follikulitis
Steroidakne

Als Folge einer langjährigen Einnahme wird eine allmähliche
„Ausdünnung“ (Atrophie) der Haut mit erhöhter Verletzbarkeit
und gelegentlichen, kleinen Einblutungen beobachtet, eventuell auch eine vermehrte Behaarung und Gesichtsrötung.


Azathioprin (Imurek©)

Unter der Einnahme von Azathioprin kann es gelegentlich
zu einer Verdünnung der Haare oder sogar teilweisem
Haarausfall kommen. Auch über Veränderungen der
Haarfarbe und der Haarbeschaffenheit wurde in Einzelfällen
berichtet.



Allgemeine Hautpflege - besonders wichtig

für uns Transplantierte

Wie wichtig ist Hautpflege?

Viele transplantierte Patienten leiden an sehr trockener Haut,
die Juckreiz und Ekzeme bedingen kann. Eine gut gepflegte
Haut ist somit ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung unangenehmer
Hauterscheinungen und kann in großem Ausmaß zu
Deinem Wohlbefinden beitragen. Die folgende Übersicht kann
nur eine erste Orientierung über die Hautpflege geben. Ein
Deiner Bedürfnisse angepasstes Pflegekonzept wird Dir Dein
Hautarzt individuell erstellen.

Bei trocken-fettarmer („empfindlicher“) Haut ist eine konsequente
rückfettende Hautpflege mit fettreichen Emulsionen
(Cremes oder Salben) besonders wichtig. Statt Seife sollte dem
Badewasser ein medizinisches Ölbad beigegeben werden bzw.
beim Duschen verwendet werden. Auch die Badetemperatur
sollte beachtet werden: Wenn Du unter trockener Haut leidest,
solltest Du zu heißes Duschen oder Baden unbedingt vermeiden.
Zudem sollte die Haut sofort nach den Duschen oder
Baden eingecremt werden.

Eine eher fettige Haut – wie sie gelegentlich auch durch
bestimmte Medikamente hervorgerufen werden kann – tritt
besonders in den reichlich mit Talgdrüsen ausgestatteten
Hautarealen des Gesichtes sowie im Rücken und Brustbereich
auf. Das Wachstum von Hautkeimen kann dadurch gefördert
werden, Mitesser und Haarbalgentzündungen sind die Folge.
Hier spielt die regelmäßige Hautreinigung eine Hauptrolle. Sie
sollte z. B. mit alkoholischen Lösungen erfolgen, welchen
zudem desinfizierende und antibakterielle Zusätze beigefügt
sein können. Zur Hautpflege der fettigen Haut – sofern überhaupt
notwendig – bieten sich fettarme Lotionen an, die dann
sehr sparsam aufgetragen werden sollten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für dein Kommentar... dickydackel