Sonntag, 19. Oktober 2014

periphere Facialisparese = Gesichtslähmung


Am Mittwoch (15.10.14) morgen stehe ich im Badezimmer und wundere mich das mein rechter Mundwinkel nicht hochgeht. Ebenso das mein rechtes Auge langsamer im Schließen ist als das linke.



Naja ich habe mir ehrlich gesagt nichts dabei gedacht. Bin den ganzen Tag damit einfach rum gelaufen. Habe Honey nach Münster gebracht, weil ich ja am Donnerstag nach Plön fahren wollte, um mich da einen Tag eher mit Doreen zu treffen. Wir haben uns beide für die TX-Freizeit angemeldet.



Nach dem ich wieder daheim war, vom Honey wegbringen. Habe ich erst einmal ein bisschen geschlafen. Später habe ich mit Doreen telefoniert und ihr meine Geschichte erzählt. Sie meinte nur, warst du schon beim Notarzt? Ich? Warum ich? Ja wegen deinem Gesicht. Das kann ein Anzeichen für Schlaganfall sein! Ach ja? Ohhhh! Ich hatte mich im Internet schon schlaugemacht und meinte das die Anzeichen dafür nicht passen.







Dann kam mein Mann nach Hause, wir sind noch mal ne Stunde rüber gegangen zu meinen Schwiegereltern. Als wir von denen zurück waren, habe ich meinen Mann gefragt ob ihm war an mir auffällt?



Hmmm, Lippenstift drauf? Fragte er. Nein, schau mal genau hin. Dann grinste ich ihn an und er sah das mein Mundwinkel hing.



Er sagte nur, wir fahren sofort ins Krankenhaus. Ich also schnell ein paar Sachen eingepackt und auf ging es nach Werne ins Krankenhaus. Ich kam auch direkt dran. Der Arzt war leider kein Neurologe, aber er war sich trotzdem sicher, das es kein Schlaganfall ist, sondern eine Facial-Parese. Er unterhielt sich mit mir und ich musste ein paar Gesichtsübungen machen. Er war sich immer noch sicher. Aber er schickte mich ein Krankenhaus weiter nach Lünen, um auf nummer sicher zu gehen.


In Lünen angekommen, kam ich auch nach 5 Minuten direkt ins Behandlungszimmer. Die Schwester machte einen Blutdruck, der bei 169/95 lag. Sehr hoch, das war die Aufregung. Meine Körpertemperatur lag bei 37,5 Grad. Leicht erhöht. Dann nahm sie noch Blut ab und legte mir direkt einen Zugang. Das machen die immer so. Ich war nicht sehr begeistert davon.



Dann ging das Warten los. Gegen 20.45 Uhr waren wir in Werne im ersten Krankenhaus angekommen, gegen 22 Uhr in Lünen angekommen. Da lag ich dann bis 0:15 Uhr nur rum, bis endlich mal die Ärztin kam.



Meine Blutwerte waren unauffällig. Leukos bei 4,7 Tausend. Thromos bei 97 Tausend und der CRP bei 0.



Mein Blutzucker war bei 279 mg/dl. Dafür wollte sie mir dann einen Tropf anhängen, damit der Zucker runter geht. Ich meinte nur nein, ich habe Insulin dabei ich werde es mir runter Spritzen. Machte aber zur Sicherheit noch mal selbst einen Blutzucker, denn ihrer war ja schon über eine Stunde her. Mein Zucker lag dann bei 223 mg/dl. Also spritze ich mir 3 E.I. Insulin Korrektur.







Dann kam endlich mal die Ärztin und sie meinte direkt ohne irgendwas gemacht zu haben, ich müsse sofort intensiv stationär aufgenommen werden. Also 24 Stunden Überwachung, dann ein CT, ein MRT und weil es so viel Spaß macht auch noch Nervenwasser aus dem Knochenmark abnehmen um sicher zu gehen, das ich keinen Schlaganfall habe. Ich meinte zu ihr, dass sie spinnt. Die Anzeichen für einen Schlaganfall habe ich nicht. Dann musste ich ein paar Übungen machen, die meine Koordination zeigten. Die machte ich total unauffällig. Nur mein Mundwinkel ging nicht hoch und mein Augenlid schließ sich langsamer.



Ich sagte ihr, dass ich mich nicht hier stationär behandeln lasse. Sie solle den Arztbrief schreiben und werde ein nach Münster ins Clemens fahren, um mich da einliefern zu lassen. Sie war stink sauer und schrieb mir den Brief. Ich bekam ihn und wir fuhren nach Hause. Ich war erst mal fertig mit der Welt. Es war mittlerweile 0:40 Uhr gewesen. Wir fuhren nach Hause um meinen gepackten Koffer für die TX Freizeit, um zu packen, für das Krankenhaus. Noch im Auto habe ich versucht, Doreen zu erreichen um ihr abzusagen, für das WE.



Gegen 1:30 Uhr waren wir im Clemenshospital in Münster angekommen. Leider vergebens, denn sie haben keine Neurologie. Sonder nur eine Neurochirurgie. Und das ist war anderes. Er schickte uns weiter zur Uniklinik Münster.



In der Uni MS endlich angekommen, es war 2 Uhr Morgens, gingen wir in die Notaufnahme und sagten der Schwester, was los ist. Ich bräuchte sofort ein Bett auf der Intensivstation. Sie schickte uns ins Wartezimmer und wenig später holte uns der Arzt ins Behandlungszimmer.



Er schaute sich mich noch mal genau an und meinte auch das es eine Facialisparese ist. Und dafür müsse man nicht stationär liegen. Dieses behandelt man mit Kortison. Also morgens und Abends 25 mg Kortison einwerfen und gut ist. Dann geht das schon wieder weg.



Ich war erleichtert. Ich sagte ihm das ich um 7 Uhr am Morgen in den Urlaub fahre, ob das Okay wäre? Na klar sagte er, ich solle nur mit Hannover noch mal sprechen wegen dem Kortison.



Mir fiel ein Stein vom Herzen, er hatte mir das WE gerettet.



Nun hieß es schnell nach Hause. Gegen 3:30 Uhr lagen wir endlich im Bett und um 7 Uhr schellte der Wecker. Noch in der Nacht, schrieb ich Doreen, das ich doch komme.



Ich bin um 8 Uhr am Donnerstagmorgen Richtung Plön gefahren. Die Fahrt war Hammer hart. Ich habe drei mal auf einem Parkplatz ne Pause gemacht und 15 Minuten jeweils geschlafen. Die letzten zwei Stunden habe ich dann mit Mama und meiner Schwester telefoniert. So blieb ich wach.



In Wildeshausen am Rastplatz rief ich eben in Hannover an und erzählte der Ärztin was los sei. Sie beruhigte mich und sagte mir das die TX´ler das öfters mal bekommen. Also einfach das Kortison nehmen 10 Tage und dann ausschleichen bis ich wieder bei 5 mg bin. Es wir wieder weg gehen. Somit war ich beruhigt und konnte mein WE mit Doreen und den anderen genießen.



Doreen habe ich um 12:45 Uhr am Bahnhof in Plön eingesammelt und dann ging unser Abenteuer los ....



Dieses erzähle ich euch in einem neuen Blog .....

1 Kommentar:

  1. Ich bin froh, dass es nur Aufregung war und Du ins Wochenende fahren konntest. Hier zeigt sich mal wieder, dass der Patient mitdenken muß. Zum Glück hast Du gut mitgedacht. Bin stolz auf Dich und wünsche Dir noch gute Besserung. Ganz liebe Grüße. Barbara

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Danke für dein Kommentar... dickydackel