120.494
Sei 1963
wurden in Deutschland 120.494 Organe transplantiert (inklusive Lebend- und
Dominospenden). Übertragen wurden 78.100 Nieren, 21.956 Lebern und 11.932
Herzen. Außerdem wurden 4.947 Lungen und 3.559 Pankreata transplaniert.
Dank einer
Organspende konnten vielen schwer kranken Menschen geholfen werden, deren
eigene Organe versagten – etwa durch einen Unfall oder eine Krankheit. Die
Transplantation ist häufig die einzige Therapie, die das Leben dieser Menschen
noch retten kann oder deren Lebensqualität deutlich verbessert.
Quelle: DSO
Organspende und Transplantation in Deutschland – Jahresbericht 2014
Diese Zahl
120.494 ist schon beeindruckend. Wievielen Menschen so schon ein neues
Leben geschenkt wurde. Dank der Menschen die sich für die Organspende zu
Lebzeiten entschieden haben. WAHNSINN!
Woher habe
ich das diese Zahl? Die kommt von der DSO aus dem Jahresbericht 2014, das Heft
habe ich heute bekommen. Ich war zum 10. Jahrestreffen der Transplantationsbeauftragten
der Region NRW nach Essen zu Zeche Zollverein gefahren.
Vor Ort habe
ich mich mit K. getroffen, der ebenfalls wie ich beim
BDO e.V. im Vorstand
ist. Gemeinsam haben wir den Tag da verbracht.
Da ich mal
wieder ein bisschen eher da war, habe ich mir noch ein wenig das Gelände der
Zeche angeschaut und ein paar Bilder gemacht. Und dann bin ich die Rolltreppe
die 24 m hochgeht, bestimmt 4 mal hoch und 4 mal runter gefahren. Das hat
einfach Spaß gemacht.
Wir melden
uns oben an und bekamen jeder ein Namensschild um es an der Kleidung zu befestigen.
Auch gab es eine Teilnahmebescheinigung.
Wir suchten
uns einen Platz in der ersten Reihe. Dann ging es auch schon los mit der Begrüßung.
Anschließend
wurden die Programmpunkte abgehalten. Was mich sehr beeindruckt hat, war eine
Gruppe Schüler/innen mit ihrer Lehrerin, die in der Schule das Thema
Organspende durchgenommen haben. Nun erzählten die Schüler/innen von ihren Einstellungen
bezüglich der Organspende. Sie waren sehr aufgeregt auf der Bühne und ich
musste so mitfühlen. Mir pocherte auch das Herz vor Aufregung. Kenne es, auch
wenn ich selber von einer Klasse stehe und meine Geschichte erzähle. Aber Hut
ab, sie haben es toll gemacht und ihre Sichtweise war klasse.
Ich genoss
die Aussicht von da oben, wir waren 38 Meter über der Erde. Also ganz oben auf
dem Dach der Kohlenwäsche. Ich machte ein paar Fotos von der tollen Aussicht.
Wow, cool ich habe mich einfach mal locker
flockig mit Michael Tönnies unterhalten. Er erzählte nun auf der Bühne von
seiner Geschichte. Der litt an COPD Gold 4 mit Lungenemphysem und hatte nur
noch eine Chance zu Überleben, durch eine Transplantation. Er wollte das alles
nicht Hören und Wissen und bloggte ab. Bis seine Fan´s im sagten, das sie ihn
noch brauchten. Und da schöpfte er den Mut und auch die Kraft, sie auf die
Warteliste zu setzten. Er hatte drei Fehlalarme und beim vierten hat es dann
endlich geklappt. Wie er so da oben am Erzählen war, konnte ich alles so sehr
mitfühlen. Mir kamen sogar die Tränen, weil es so ergreifend war. Die
Geschichte das er Angst hatte, ohne Sauerstoff Schlauch zu sein. Oder einfach
mal Tief Luft holen. Er hatte Angst die Lunge kaputt zumachen. Heute ist er
froh das wieder Luft bekommt und für seine Fans wieder da sein kann. Er hat
auch ein Buch geschrieben „ Auf der Kippe – die zwei Leben des Michael Tönnies“.
Als er
fertig war auf der Bühne, setzte er sich direkt hinter mich. Mein Herz schlug
wie verrückt, ich weiß nicht warum. Ich denke, weil mich seine Geschichte doch
berührt hat.
Nun folgten
ein weiterer Vortrag, der sogar sehr lange war. Der zog sich mächtig in die
Länge. Im Anschluss gab es noch mal eine Kaffee Pause.
Die Zeit
nutzte ich, um noch mal ins Gespräch mit Michael Tönnies zu kommen. Dazu dreht
ich mich einfach um auf meinem Stuhl und sprach ihn an. Ich sagte ihm, ich sei
auch lungentransplantiert. Oh, echt? Sagte er. Seit wann? Cool nur ein Jahr Älter
als ich. Wir unterhielten uns über die Ärzte der MHH, über Bronchoskopien, über
das Gewicht und Sport. Das war irgendwie voll cool. Ich meine er ist ja schon
jemand, den man kennt. Und ich rede da, als würden wir uns ewig kennen. Ich
glaube das liegt am gleichen Schicksal, der Transplantation. Er sagte zu mir,
er habe sich sehr lange nicht mehr mit einem transplantierten Unterhalten. Das
wäre mal richtig toll gewesen, vor allem weil wir beiden einfach verstehen, wie
es und geht, bei den Untersuchungen usw.
Auf der
Bühne sagte man zu ihn, dass er doch mal mit Roland Kaiser ein Lied siegen
könnte. Da meinte er, eher würde Roland Kaiser mit ihm auf dem Fußballplatz
stehen und Fußball Spielen, bevor er singen würde. Da hatte er die Lacher auf
seiner Seite! Cooler Typ!
Ach und
natürlich haben sich viele seiner Fans nun auch einen Organspendeausweis
zugelegt. Solle Leute brauchen wir um mehr auf Organspende aufmerksam zu
machen.
Nach der
kleinen Kaffee Pause ging es weiter mit noch zwei Programmpunkten. Über
Richtlinien zur irreversiblen Hirnfunktionsausfall und zum Schluss für neue
Wege und Unterstützungsleistungen der ÄKWL.
Die
Veranstaltung war um 17 Uhr zu Ende gegangen. Nun machten K. und ich uns auf
den Weg nach draußen. Aber zuvor musste ich noch eben in den Shop rein und mir
einen Magneten für meine Sammlung kaufen. Dann fuhren wir die Rolltreppe wieder
24 Meter runter und verabschiedeten uns. Wir sehen uns ja nächste Woche schon
wieder.
Nun kann die
letzten 4 Tage mich auf die Hochzeit am Samstag konzentrieren, damit auch Nix
schief geht. Ich wünsche euch einen schönen Abend. Und wenn ihr mal in Ruhrpott
seit, dann fahrt mal zur Zeche Zollverein in Essen, das lohnt sich echt!
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Danke für dein Kommentar... dickydackel