Vor gut zwei Wochen bekam ich einen Anruf von meiner Freundin,
ob ich nicht Lust hätte mit Ihr und ihrem Mann zum Wildpferdefang nach Dülmen
zu fahren. Ich musste kurz überlegen, da ich an dem Tag noch auf dem Geburtstag
von Monique eingeladen war. Meine Freundin hatte drei Karten abzugeben. Ich
fragte kurz noch meinen Mann und meine Schwester ob sie auch lust haben
mitzukommen. Natürlich hatten sie Lust. Also sagte ich dazu. Die Chance, an
Karten zu kommen ist ja leider nicht leicht. Oft wartet man Jahre, bis man es schafft.
Da diese Karten sehr begehrt sind.
So trafen wir uns am Samstag 25.5.19 bei meiner
Freundin zuhause und fuhren von ihr aus zusammen nach Dülmen. Ich fuhr dabei
selber, da ich ja am Abend noch zu Monique wollte.
Wir trafen gegen kurz vor 11 Uhr im Merfelder Bruch
ein, wo die Wildpferde in Dülmen leben. Auf einer Wiese stellten wir unsere
Autos ab. Von da aus ging es zu Fuß zu der Arena, wo gegen 15 Uhr die
Wildpferde einlaufen sollen.
Vor der noch leeren Arena |
Wow, es war ja so schon beeindruckend, wie viele Menschen
sich auf den Weg gemacht hatten, um diese Spektakel zu sehen. Wir hatten
Sitzplätze direkt neben dem Hengst Paddock, wo die Hengste nach dem Einfangen
von eine Nummer bekamen, gechipt wurden und ihren ein bisschen Mähne
rausgerissen wurde, für die DNA Probe.
Natürlich war für das leibliche Wohl gesorgt, es gab
genügend Essen und zu Trinken, genauso wie viele verschieden Stände rum um das Thema
Pferd. Die Toiletten waren Plumsklos, das war ein bisschen gewöhnungsbedürftig.
Aber gut, ich habe versucht nicht so oft dahin zu gehen.
Im Vorfeld konnte man sich die Herde mit den Stuten und
Fohlen auf einer Wiese anschauen. Sie waren doch sehr entspannt, wenn man
bedenkt, wieviele Menschen doch da waren. Zudem konnte man Dülmener Wildpferde
sehen, die aus vergangen Jahren stammen und heute Reitpferde, Kutschpferde und
einfach nur dicke Freunde von Menschen geworden sind. Um 14 Uhr begann das
Vorprogramm, dort zeigte man dann auch, was aus Dülmener Wildpferden alles
werden kann. Das war wirklich sehr schön anzusehen, obwohl ich das Gefühl
hatte, man merkte das in jedem doch noch das Wildpferd drin steckte.
Zum Glück spielte das Wetter perfekt mit, es war mal bewölkt
und auch die Sonne hat sich oft blicken lassen. Also Perfekt für diesen Tag.
Was mich aber doch sehr traurig gemacht hat, das 5 Menschen, ihre Hunde bei dem
Wetter im Auto gelassen hatten und diese von der Feuerwehr und der Polizei
befreit werden mussten. Zum Teil auch mit Fensterscheibe einschlagen. Wieso
gibt es immer wieder Menschen, die nicht nachdenken?? Das geht in meinen Kopf
nicht rein. Das hat mir ein bisschen innerlich die Stimmung vermiest.
Um 15 Uhr wurde es dann ganz Still in der Arena, jeder
Wartete auf die Wildpferde. Und dann hörte man sie schon kommen. Es war toll,
zu sehen, wie sich über 300 Wildpferde auf den Weg in die Arena machten. Ein
unbeschreiblich tolles Bild und ein Gefühl der Freiheit.
Hier kommen sie durch die Zuschauer angerannt ... |
Eine riesen Staubwolke umschloss die Wildpferde, als
sie in der Arena waren. Sie liefen alle im Kreis und das doch relativ ruhig.
Nun ging es los mit dem Einfangen der 1 jährigen Hengste. Dazu wurden die
Wildpferde in ganz kleine Gruppen in eine Ecke gedrängt und von den Fängern
umzingelt. Dort wurden dann die Hengste an eine gepolsterte Wand gedrückt, es
wurde ein Halfter angelegt und dann ging es immer mit drei Fängern, durch die
Arena auf die andere Seite, wo die Hengste dann vom Tierarzt registriert
wurden. Der Weg war natürlich mit Widerstand von den Hengsten gezeichnet. Aber
die Fänger haben es durch ihre Ruhe und Erfahrung gut hinbekommen, die Hengste
sicher an die andere Seite zu bekommen.
Insgesamt wurden 25 Hengste aus der Herde geholt. Die
ersten 5 Hengste wurden Verlost, dafür konnte man zu beginn Lose kaufen. Ich
hatte mir 5 Lose gekauft und mein Mann 10 Lose. Meine Freundin hatte sich 25
Lose gekauft. Leider haben wir keins gewonnen. 20 Hengste wurde dann noch
versteigert. Sie gingen für 500 - 1900 € weg. Sie alle bekommen jetzt ein neues
schönes Leben, bei Liebhaber Pferdemenschen. Die Hengste durften aber erst am
nächsten Tag abgeholt werden, damit sie sich noch mal für eine Nacht beruhigen
konnten.
Als die Hengste aussortiert waren, wurden die Stuten
mit ihren Fohlen von diesem Jahr, wieder in die Freiheit entlassen. Das war
auch noch mal ein wunderschöner Moment, als die Herde durch die Arena ins Freie
lief. Das muss man einfach mal erlebt haben.
Die Stuten mit ihren jungen Fohlen düfen zurück in die Freiheit ... |
Irgendwann werde ich hoffentlich noch mal Karten dafür
bekommen und es mir noch mal anschauen ... Schön das es so was, wie die
Wildpferde in Dülmen noch gibt.
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Danke für dein Kommentar... dickydackel