Wie es
gerade in mir aussieht? Leer, Traurig, ich fühle mich wie gelähmt. Warum? Weil
mal wieder ein guter CF Freund von mir gegangen ist. Manchmal habe ich das
Gefühl, wenn ich Facebook öffne dann sind alle krank oder sind soeben
verstorben. Durch dieses World Wide Web ist die Welt so klein geworden. Früher
ohne Internet hat man das alles nicht so mitbekommen, außer in seinem
Freundeskreis. Was ist nun besser? Ich weiß es nicht. Jedes Mal wenn ich lese,
es ist wieder einer von uns Mukoviszidose Betroffenen oder transplantierten
verstorben, bin ich sehr traurig. Und ich leide still mit den
Familienangehörigen mit. Nach außen bin ich dann oft die Harte, weil ich es
nicht an mich ran lassen will. Zuviel Negatives zieht auch mich runter. Ich
muss mir dann immer sagen, dass ich froh bin noch zu Leben. Das Leben ist
endlich und nicht Unendlich. Das wird mir jedes Mal wieder bewusst, wenn diese
Nachrichten lese.
Und trotzdem
zieht es mir den Boden unter den Füßen weg, wenn es ein enger Freund/in von mir
betrifft. Manchmal habe ich das Gefühl, das Leben ist Ungerecht. Ich weiß nicht
wieso, aber so denke ich. Dann tröste ich mich mit dem Gedanken, das der/diejenige
ja Zeit geschenkt bekommen hat durch ein neues Organ. Und auch diese Zeit, egal
wie lange sie sein mag, ist für den/diejenige von unschätzbaren Wert. In der
Zeit konnten sie mal "Normal" leben und viele Dinge machen, die sie
mit ihrer Erkrankung vorher nicht tun konnten. Mit geht es ja genauso. Ich weiß
genau wo von ich Rede.
Nur diesemal
trifft es mich besonders, weil eine ganz besondere Verbindung zwischen uns
bestand. Oder sagen wir es mal so, wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich
vielleicht heute nicht mehr hier. Denn er hat mir damals 2008 Mut gemacht, mich
Listen zu lassen. Er war bereits gelistet und hat 7 Jahre auf eine neue Lunge
gewartet. Ich wurde dann Dez. 2009 gelistet und am 20.3.12 transplantiert, also
noch vor ihm. Damit hätte keiner von uns beiden gerechnet. Wir haben 2008
zusammen in St. Peter Ording eine Reha gemacht. Diese Zeit ist für mich
unvergesslich, all die Gespräche, das viele Lachen und vor allem das viele
Essen, haben unsere Reha zu dem gemacht, was sie war, einfach Geil! Ich muss dazu sagen, das wir uns aber schon seit Kindesbeinen an kennen, da wir in der gleichen Klinik waren und oft IV Therapien zusammen gemacht haben.
Und jetzt??
Jetzt ist weg .... Einfach weg ... Wenn ich mal so schaue wieviele
Freunde/Familie/Bekannte/Facebook Freunde von mir in den letzten 5 Jahren
verstorben sind, dann ist ganz schön heftig. Es sind bis jetzt 19 Personen.
Krass.
Ich werde
nun zur Beerdigung gehen, um noch mal abschied zu nehmen. Dazu muss ich sagen, dass
ich nicht gerne zu Beerdigungen gehe. Bisher war ich nur auf 5 Beerdigungen in
meinem Leben. Ich finde das für mich persönlich immer einen sehr harten Gang
...
Ruhe in
Frieden Dennis Sch. †10.12.2017
Ich wünsche
deiner Familie und deinen Angehörigen viel Kraft für die nächste Zeit.
Und wir
beiden, wir werden uns irgendwann wieder sehen, daran glaube ich ganz fest.
Das Bild ist von Juli 2008 in St. Peter-Ording in der Reha |
ebenso dieses Bild |
Es tut mir sehr leid für dich .Auch bei uns jährt sich unser bitterer Tag.Es kommt alles wieder hoch und ist so nah.Ja ich denke das auch manchmal, dass das Leben ungerecht ist...
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