Oh man, ist es echt schon zwei Jahre her als der
langersehnte Anruf kam? Es scheint so! Und es ist irgendwie immer noch unglaublich
für mich, das ich diese Chance bekommen habe. Diesen wichtigen Moment werde ich
NIE vergessen, als mir die Ärztin aus der Medizinischen Hochschule Hannover am
Telefon sagte, das ein Angebot für mich da wäre.
Nach kurzen Gedanken Sammeln, habe ich mich gefreut.
War aber auch gleichzeitig aufgeregt. Als es dann mit dem Krankenwagen nach
Hannover ging, wusste ich ja noch nicht, das ich noch über 12 Stunden warten
werde. Bis um 17 Uhr wusste ich auch immer noch nicht, ob ich überhaupt noch
dran komme. Bis ich mal gefragt habe und die Schwestern mir sagten, dass es
heute noch was wird. 20 Uhr ist die OP geplant.
Bis dahin konnte ich die Zeit wenigsten noch mit meinem
Mann verbringen. Und plötzlich ging es ganz schnell. Zack zack, wurde ich in
den OP Bereich gebracht. Leider doch zu früh, so das ich noch mal für 40
Minuten auf die Station zurück geschoben wurde. Nun wartete ich alleine, ohne
meinen Mann auf meine OP. Mein Mann wusste von der Situation Nix. Dann ging es
endlich los, um 19:45 Uhr wurde ich in die Narkose gelegt. Nun sollte mein
neues Leben beginnen. Am nächsten Tag mittags um 16 Uhr machte ich die Augen
auf! Eine Stunde später zog man mir den Tubus raus. Von da an ging es bis heute
nur noch Berg auf.
So ein paar Kleinigkeiten hatte ich schon
zwischendurch. Da war die Abstoßung nach 4 Wochen Transplantation. Nach 3
Monaten Tx brach ich mir mal eben meinen Ellenbogen, weil ich eine Stufe übersah.
Das hieß dann die erste OP nach Tx. Dann kam die erste Lungenentzündung kurz
vor meinem 1. Tx Geburtstag. Nach 1 1/2 Jahren bekam ich eine Erkältung. Die
ich gut überstand. Im Januar dieses Jahres kam die zweite Erkältung. Auch die überstand
ich gut. Dann musste ich mal Notfall mäßig für 24 Stunden im Februar stationär,
weil ich den ganzen Tag erbrochen hatte. Momentan ist alles gut. Mit den paar Kleinigkeiten
kann ich noch Leben. Wenn Nix wäre, dann wäre es auch irgendwie langweilig.
Ich bin meiner Spenderin unendlich dankbar. Dankbar
dafür, das sie sich für die Organspende entschieden hat. Dankbar das sie mir
und wahrscheinlich auch ein paar anderen das Leben gerettet hat. Sie wird immer
in meinem Gedanken sein und mit mir durchs Leben gehen. Das bin ich ihr
Schuldig! Toll das ich genau am Frühlingsanfang transplantiert wurde, so konnte
und kann ich jedes Jahr auf neue, den Frühlingsanfang richtig genießen. All
diese Blumen riechen, was mit Sauerstoff nicht mehr wirklich möglich war.
Ich möchte euch heute wieder darum bitten, selbst einen
Organspendeausweiß auszufüllen. Im Himmel braucht man deine Organe nicht, hier
unten werden sie aber dringend gebraucht! Und selbst du kannst aus dem Nichts Herraus,
auch plötzlich ein Organ gebrauchen, dafür musst du nicht mal chronisch krank
sein. In dem Moment wirst du froh sein, wenn sich ein anderer für die
Organspende entschieden hat.
Ich wünsche mir das ich noch ganz lange mit meinem
neuen Organ leben kann. Um all die Dinge noch zu machen, die auf meiner langen
Liste stehen. Wenn ich mir die Liste mal so ansehe, dann ist mein Leben fast
schon zu kurz dafür. Egal wie lange das Organ hält. Wichtig ist ja auch das man
noch Träume hat, damit man immer nach vorne schauen kann.
Hab euch mal die wichtigsten Bilder noch mal zusammen
gestellt, damit man mal sieht, wie ich mich so gemacht habe.
19.3.2012 letzte Bild im Park, bevor mein neues Leben beginnt |
Das erste Bild am 21.3.2012 nach meiner TX auf der Intensivstation |
20.3.2013 - 1. Tx Geburtstag! |
11.3.2014 kurz vor meinem 2. Tx Geburtstag |
Wünsche euch allen einen wunderschönen Tag! Die Sonne
scheint... besser kann es nicht sein!
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Danke für dein Kommentar... dickydackel