Montag, 28. Oktober 2019

Ich habe es getan ... Bilder auf der Haut .. Tattoo

 Ich habe lange lange überlegt, ob ich diesen Blog überhaupt schreiben oder besser gesagt veröffentlichen soll.

Denn dieses Thema spaltet doch die Transplantations-Gemeinschaft.
Thema Tattoo!

 
Bevor jetzt alle wieder meckern, ja ich weiß, man sollte als Transplantierter keine Tattoos machen lassen. Natürlich sind auch die Ärzte dagegen. Keine Frage, stellt es  ja doch ein Infektionsrisiko da. Und ich werde dies bezüglich, bestimmt  noch ein auf den Deckel bekommen, von meinen Ärzten. Aber dann ist es so. Ändern kann ich jetzt eh nicht mehr. Drauf ist drauf.
    
Und ich will mit diesem Blog auch nicht dazu aufmuntern sich nach Tx ein Tattoo stechen zu lassen. Zumal es ehrlich gesagt, Schweine wehtat.

Aber warum habe ich mich dann jetzt tätowieren lassen? (Das hätte sich bei mir bestimmt, eh keiner gedacht, das ich das mal mache) 
Weil ... ja warum eigentlich? Ehrlich gesagt, weil ich Lust darauf hatte. Und ich bestimmt schon seit mehr als 15 Jahren darüber nachdenke mir was stechen zu lassen. Früher wollte ich immer ein Dönertier haben. Zum Glück habe ich das nie gemacht. Man sollte ja doch wissen, dass so ein Tattoo für die Ewigkeit ist.


Meinen Namen, Dickydackel, der seit 25 Jahren zu mir gehört wie mein eigener Name Claudia, den wollte ich schon immer auf meiner Haut haben. Denn das bin ICH: Dickydackel. Unter diesem Namen, kennen mich viele Menschen und reden mich sogar so an. Also war für mich klar, dieser Name muss auf meine Haut. Aber die Stelle, war für mich nicht einfach. Erst wollte ich es auf den Nacken haben, dann als Armband ums Handgelenkt. Nun ist es doch auf die Innenseite des rechten Unterarms gekommen. So dass ich es immer lesen kann, war mir sehr wichtig war. Auf dem Nacken hätte ich es nur im Spiegel sehen können. Und als Armband wäre es oft durch Armbänder versteckt gewesen.
  
Somit wurde auch Dickydackel als erstes bei mir gestochen, denn es sollte definitiv das erste Tattoo sein, was auf meine Haut kommt.

  



Das zweite Tattoo ist ein Schwester Tattoo. Dieses Tattoo haben meine Schwester und ich zusammen entwickelt und gestaltet, bis es uns beiden zusagte. Meine Schwester redet bestimmt auch schon seit 10 Jahren davon, dass wir uns ein Schwester Tattoo stechen lassen sollen. Nun war ich endlich soweit, dass ich einverstanden war. Und so entwickelte sich das. Sie durfte sich das Tattoo dann im Juli zuerst stechen lassen, bis ich dann im September dran war.


Meins
Meine Schwester
Unsere beiden zusammen ... Schwesterherz
Und wollte ich noch eins haben, ein Tattoo im Andenken an meine Spenderin. Also ein Tattoo, mit meinem Tx Datum, Just Breathe und DLTX drauf. Dazu wollte ich eine Lunge als Symbol haben. Ich hatte sonst keine Vorstellung wie es aussehen sollte. Somit habe ich den Tätowierer freie Hand gelassen. Seine Vorstellung war es dann, eine Lunge mit einem Atemzug zu versehen und das möglichst groß, damit man es auch als Statement versteht. Ich war ganz angetan von seinem Vorschlag und nahm diesen an.

Ich habe mich natürlich vorher im Internet schlau gemacht, was passieren kann, wenn sich ein Immunsuppressierter Mensch Tätowieren lässt. Es bestand eine 2% Infektionsgefahr. Mehr nicht. Das ist es mit Bus oder Bahn zu fahren und sich dort mit etwas anzustecken, deutlich höher als beim Tätowieren.

Ich konnte mir zuvor das Studio in Ruhe ansehen und ich war dabei wie meine Schwester unser Schwester Tattoo bekam. Somit konnte ich sehen, wie sauber und Hygienisch der Tätowierer Arbeitete. Außerdem habe ich mich mit ihm natürlich über meine Situation unterhalten. So dass er bei mir noch viel mehr auf Hygiene achtete, als sowieso schon. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben bei meinem Tätowierer.

Meinen Termin habe ich im März für den September gemacht. Ein halbes Jahr, in dem ich trotzdem immer wieder überlegt habe, ob ich es wirklich tun soll. Ob es nicht doch irgendwie schief gehen könnte. Ob die Wunden gut verheilen würden, schließlich bin ich ja auch noch Diabetikerin. Und noch dazu, ob es nicht echt verrückt war, alle drei Tattoos an einem Termin stechen zu lassen. Aber dann hätte ich es hinter mir. Im Nachhinein bin ich froh, alles in einer Sitzung gemacht zu haben, denn diese Schmerzen waren wirklich für mich die Hölle. Besonders an meinem Unterschenkel. Während des Stechens habe ich oft überlegt, abzubrechen. Aber ich wäre dann wahrscheinlich nie wieder gekommen. Und das hätte doof ausgesehen, ein unfertiges Tattoo.

Damit ich aber doch ein bisschen sicher in diesen Termin ging, habe ich mir vorsorglich Antibiotika genommen, zwei Tage vorher und 5 Tage nachher. Ich fühlte mich damit auf der sicheren Seite. Meine Schwester war so nett, leistete mir während des Stechens Gesellschaft. Was auch gut war, da mein Zucker doch in den Keller ging und ich während des Stechens gemütlich mein Süßes Zeug aß. Kuriose Situation.

Das ganze dauerte gut 3 Stunden, dann war ich endlich fertig. Die Schmerzen waren nach dem Stechen erträglich. Aber die Tage danach, tat es echt weh. Es brannte, wie die Hölle, ich konnte kaum laufen, noch das Bein irgendwie vernünftig ablegen. Jedes Mal wenn ich das Bein hoch gelagert hatte und es wieder runter lies, das Blut rein floss, wäre ich am liebsten an die Decke vor Schmerzen gesprungen. In dem Moment konnte ich mir nicht vorstellen, dass dieser Schmerz jemals nachlässt. Heute, über 4 Wochen später, merke ich nichts mehr davon. Ich habe die drei Tattoos mehrmals täglich mit Tattoo Creme eingeschmiert. Ich bin nach 5 Tagen in die Badewanne gegangen, aber nur kurz. Es hat den Tattoos aber nicht geschadet. Aber es tat der Haut ganz gut, sich ein wenig zu entspannen.

Die Zeichnung vor dem Stechen
So langsam erkennt man was ...
Just Breathe kommt drauf


hier wird gerade DLTX geschrieben
So sah es am Abend aus, nach dem stechen kurz zuvor




Nun muss ich noch mal zum Nachstechen in zwei Tagen, bereite mich darauf auch mit Antibiotika vor. Ich will eben für mich auf Nummer sich gehen. Und damit ist dann auch das Tätowieren bei mir abgeschlossen, hoffe ich... wer weiß, vielleicht bin ich eines Tages doch noch mal so verrückt und Mutig mir noch eins stechen zu lassen. Aber nur wenn ich absolut überzeugt von dem Motiv bin. Vom Schmerz her, würde ich es nicht mehr tun.

4 Wochen später sieht es schon so aus




Und nun muss ich mit allen Konsequenzen leben, die mir die Ärzte vielleicht wegen der Tattoos jetzt in den Weg legen. Aber hey, es ist MEIN LEBEN und MEIN KÖRPER und MEINE ENTSCHEIDUNG. Ich bin jemand der die Regel in der Regel auch befolgt. Aber ab und an, muss man auch mal das tun, was man für sich richtig hält. Und jetzt mit 40 Jahren, (was als Mukoviszidose Betroffene, ja schon ein geiles Alter ist, was nicht jeder erreicht) kann ich für mich ganz gut entscheiden, was ich will und was nicht. Egal was andere sagen. Ich bin ich und bleibe ich. Ich stehe zu meinen Tattoos.




Und zeigt her eure Tattoos nach TX!! Ich bin gespannt, wer sich noch getraut hat.

Samstag, 26. Oktober 2019

Kurzurlaub nach Rostock und Warnemünde

Urlaub! Auch ich brauche ab und mal eine kleine Auszeit. Zwar fahre ich nicht mehr lange in den Urlaub, aber für einen Kurztrip kann man mich doch überzeugen.


So planten meine Schwester und ich seit dem Sommer unseren Kurzurlaub nach Rostock. Warum Rostock, wurde ich ständig gefragt. Weil uns einfach mal die Stadt Interessierte.


So fuhren wir am 12.10. morgen um 8 Uhr Richtung Rostock. Es war leider Ferien Anfang in NRW, dem entsprechend waren die Straßen voll. Wir brauchten 4 Stunden um überhaupt nur nach Hamburg zu kommen. Um 14:30 Uhr waren wir dann aber endlich an unserem Hotel angekommen. Das Hotel war mitten in der Stadt von Rostock Hotel am Hopfenmarkt. Das Zimmer war klein, aber sauber. Und es hatte alles war man brauchte. Zudem wollten wir eh den ganzen Tag unterwegs sein.
  
Den Samstag nutzten wir noch um durch die Stadt zu gehen, etwas zu Shoppen und uns gemütlich was zu Essen. Damit war der erste Tag quasi um.








Am Sonntag machten wir uns gegen 9:30 Uhr auf, nach Warnemünde. Dazu nahmen wir die S-Bahn zum Bahnhof und von dort aus, die Regionalbahn nach Warnemünde. Das war alles sehr Stress frei. In Warnemünde mussten wir an der Werft aussteigen, da der Bahnhof Warnmünde bis Mai 2020 wegen Baumaßnahmen geschlossen ist. Es fuhr ein Schienenersatzverkehr. Wir fuhren aber einfach mit dem Bus Linie 36 weiter, zum Strand Warnemünde. Dort angekommen, liefen wir bestimmt, 45 Minuten am Strand lang, bis wir in Zentrum vom Warnemünde ankamen.
  
Wir schauten uns ein bisschen um, ich ging den Turm von Warnmünde hoch um einen Blick von oben zu haben. Anschließend machten wir eine 1 Stündige Schiffsfahrt. Danach ging es zum Leuchtturm bevor wir uns was zu essen suchten.























Am Warnemünder Hafen, sind wir noch ein bisschen Shoppen gegangen. Ich holte mir ein Fischbrötchen und hielt es ein bisschen von meinem Körper fern, so dass mich plötzlich 10 Möwen von hinten anfielen um mein Brötchen zu bekommen. Das war ein kleiner Schock Moment.
  
Ich ließ mich davon nicht beirren und wir gingen weiter, setzten uns in ein Restaurant und bestellten uns was zu Essen und zu Trinken. Anschließend machten wir uns auf den Heimweg.


Am Abend haben wir im Hopfenkeller zu Abend gegessen. Leider war es nicht so lecker.







 Am Montag war der Geburtstag meiner Schwester, ihr 39.ster. Wir hatten einen Ausflug in den Zoo Rostock geplant. Mit der S-Bahn fuhren wir direkt zum Zoo. Das Wetter war perfekt. Und der Zoo war wirklich toll. Wir waren fast 6 Stunden im Zoo, bevor es wieder zurück ins Hotel ging. Kurz ne Verschnaufpause und weiter ging es zum Hafen vom Rostock. Dort haben wir noch mal eine Cola Pause in einem Restaurant gemacht.












 













Den Abend haben wir im Alex verbracht und dort gemütlich was gegessen und getrunken. Und einfach noch mal auf den Geburtstag meiner Schwester angestoßen.









 Am Dienstag ginge es dann wieder nach Hause. Aber bevor wir uns endgültig auf den Weg machten, mussten wir noch einmal ans Meer fahren. Also noch in Kühlungsborn vorbei gefahren und über die Seebrücke gelaufen, bei strahlendem Sonnenschein. Noch ein paar Souvenirs gekauft und dann ging es nach Hause. Gegen 17 Uhr waren wir endlich wieder daheim angekommen. Natürlich war die Autobahn wieder voll, mit Stau.










Es tat gut mal ein paar Tage abzuschalten... Danke für die schönen Tage mein Schwesterherz