Donnerstag, 17. November 2022

Es ist viel passiert...

 Meine lieben Leser*innen,

es ist viel passiert seit meinem letzten Eintrag im Mai. Ich bin den ganzen Sommer über mit meinem Liegerad gefahren. Es war ein super Training für mein linkes kaputtes Bein. Das Knie wurde durch das fast tägliche Radfahren, richtig beweglich. Auf dem Liegerad hatte ich meine Freiheit zurück, aber man durfte mich nicht lange gehen lassen. Denn wenn ich gehen musste, fing mein Bein an richtig weh zu tun. Es wurde also anstrengend. Damit ich mich selbst austricksen konnte, hatte ich mir einer Jahreskarte für den Allwetterzoo Münster gekauft. Mein Ziel war es, im Zoo das Laufen (gehen) wieder zu lernen. Was auch relativ gut klappte, weil ich ständig eine Ablenkung hatte und ich mich nicht so auf mein Bein konzentrierte. 

Dann habe ich meine Leidenschaft für das nachts Radfahren entdeckt. Dank Diskallico, der nachts Beleuchtet durch die Umgebung mit lauter Musik fährt. Dem habe ich mich im Frühling angeschlossen und bin viele Nächte mit ihm mitfahren. Mein Liegerad und mich selbst habe ich dementsprechend zu Recht gemacht. Mit geiler Mucke und Ordentlich Beleuchtet haben wir den Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Es war jedes Mal einfach Magisch.

 






In der Zwischenzeit wuchs die Gruppe regelrecht an. So nannten wir uns dann die Diskallico Light Rider. Am 15.9.22 wurde beim ZDF bei Volle Kanne ein Bericht über uns gezeigt. Das war Mega. Viele Zeitungsberichte über den ganzen Sommer verteilt, gab es auch immer wieder. Auf meiner Homepage könnte ihr euch den Bericht ansehen.

Ich bin im Monat so um die 800 - 1300 km gefahren. Teilweise an einem Tag über 130 km. Ich bin mit meinem Mann im Ruhrgebiet die Halden hochfahren. Ich habe mit meiner Tante zusammen, eine drei Tages Tour von Nordkirchen nach Apen (Ammerland) im September gemacht. Das war eine richtig tolle Erfahrung. Sowas möchte ich in Zukunft öfters machen, mit dem Liegerad längere Touren fahren. 

Insgesamt bin ich vom 9.3.22 bis zum 24.10.22 fast 6000 km mit meinem Liegerad gefahren. Und dann passierte es ... ein erneuter Unfall änderte mal wieder alles. 

Ich hatte am 24.10.22 mit meinem Liegerad einen Unfall und brach mir dabei meinen Oberschenkelhals. Dieser musste natürlich Operiert werden. Meine Welt brach zusammen. Warum jetzt? Wieso wieder ich? Es lief doch gerade alles so gut. Wieso musste das jetzt passieren? Natürlich bekommt man darauf keine Antwort. Es ist wie es ist.

In der Notaufnahme - Oberschenkelhalsbruch Links

Auf dem Zimmer, die OP folgte erst am nächsten Tag um 10:45 Uhr



Meine OP Einschnitte

Nun Sitze ich hier, schmerzen im linken Oberschenkel, sowie im meiner Wade und meinem linken Knie. Schmerzmittel helfen mir über den Tag zu kommen. Die ersten zwei Wochen waren für mich die Hölle. Ich war geplagt von Übelkeit, Erbrechen und ekelhaften Sodbrennen. Ich konnte weder was Essen noch genug Trinken. Was sich leider in meinen Blutwerten niederschlug. Die Leber und Nierenwerte explodierten. Im Krankenhaus bekam ich zwei Blutkonserven, weil ich durch den Unfall doch einiges an Blut verloren hatte. Dieses hatte sich schön in meinen Oberschenkel verteilt, was übrigens bis heute noch nicht richtig abgebaut ist. Meine Muskeln sind im Dauer Krampf. Durch die OP wurden sie noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. 

Ich beiße die Zähne zusammen, Kämpfe mich zurück. Es wird so langsam ... ich gehe seit 4 Tage täglich in meine Muckibude und Trainiere. Ich sitze auf meinem Sitzergometer und verzweifle, weil ich mein Bein nicht rum bekomme. Aber ich übe weiter, ich will am 10.12.22 wieder auf meinem Liegerad fahren. Es soll nur eine kleine Runde hier durchs Dorf werden. Aber das will ich unbedingt. 

Meine Liegerad hat den Unfall übrigens gut überstanden, lediglich meine Linke Seitentasche hat es erwischt, die kaputt gegangen ist. Glücklicherweise ist an meinem unteren Bein, nix dran gekommen. Aber durch das viele Liegen, macht mein Knie mir zurzeit richtige Beschwerden. 

Aber wie war das? Kopf hoch und weiter machen! Krone Richten und weiter gehen.

Wenn ich eins kann, dann ist es mich wieder hoch Kämpfen. Aber ganz ehrlich Leute, meine Psyche leidet diesmal sehr darunter. Ich bin viel am Weinen, mal vor Schmerzen, mal vor Wut, mal weil ich einfach nicht mehr kann und dann einfach mal nur so, weil es gut tut, es raus zu lassen. Ich wünsche mir so sehr, dass ich in Zukunft verschont bleibe, was Unfälle angeht. Ich möchte doch einfach nur Spaß haben am Leben. 

Aber vielleicht will mir der Unfall auch was sagen, vielleicht sollte ich erneut über mein Leben nachdenken und es noch mal Aufräumen. Und zwar so aufräumen, dass ich mich nur noch auf die guten Dinge im Leben konzentrieren kann. 

An dieser Stelle, möchte ich meinem Mann einfach mal Danke sagen, dass er immer für mich da ist! In guten wie in schlechten Zeiten. Ohne ihn, würde ich das hier nicht so gut verpacken. Ohne ihn würde ich mich wahrscheinlich einfach Hängen lassen. 

Ich liebe dich mein Schatz!


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Danke für dein Kommentar... dickydackel