Da haben wir
den Salat! Die aktuellen Organspende Zahlen sind im Jahr 2017 wieder zum
Vorjahr gesunken. Auf ein Rekord Tief von 797 Organspenden bundesweit, das 60
Organspenden weniger als im Jahr 2016, da lagen sie bei 857 Organspenden. Die
Anzahl der Organspenden ist um 9,5 % auf 2594 Organe gesunken. Im Jahr 2016
waren es noch 2867 Organe insgesamt.
Nur durch
den grenzüberschreitenden Organaustausch liegt die Zahl der transplantierten
Organe in Deutschland jährlich etwas über der Summe der entnommen Organe.
Insgesamt 2764 Spenderorgane wurden so im vergangenen Jahr erfolgreich
verpflanzt und haben Patienten das Leben gerettet oder zu einer besseren
Lebensqualität verholfen. Im Vergleichszeitraum 2016 konnten dagegen bundesweit
noch 3049 Organe transplantiert werden.
Das heißt,
die bundesdurchschnittliche spenderrate lag im Jahr 2017 bei 9,7 Spender pro Million
Einwohner.
Das ist
recht Erschreckende und ein Armutszeugnis für Deutschland. Nur was muss
geändert werden. Die Widerspruchslösung fordern?
Das wäre
eine Variante aber leider nicht die Lösung. Es müssen auch andere Faktoren
behoben werden. Und zwar ganz dringend, sonst werden wir dieses Jahr noch tiefer
sinken. Und irgendwann werden wir hier in Deutschland Nix mehr auf die Reihe
bekommen.
Auf den
Intensivstationen müssen die Ärzte mögliche Spender erkennen und die
Koordinierungsstelle (DSO) informieren. Laut Auswertung der DSO zeigt sich,
dass bei Therapieentscheidungen am Lebensende die Organspende teilweise nicht
in Betracht gezogen wird. Dabei spielen auch Patientenverfügungen eine Rolle,
die in Bezug auf die Frage der Organspende keine klare Regelung enthalten und
aufgrund des häufig gewünschten Verzichts auf lebensverlängernde
intensivmedizinische Maßnahmen eine Organspende vermeintlich ausschließen. Auch
die zunehmende Arbeitsverdichtung und -belastung auf den Intensivstationen sind
zusätzliche Hürden für die Organspende.
Die Politik
muss sich endlich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen und mal für
Ordnung sorgen. Auch sollte man den Pauschalbetrag für die Organentnahme
erhöhen. Leider scheitert es auch an Pflegenotstand auf den Stationen, da sie
oft kein Personal haben um diese extra Arbeit wie die Organentnahme
durchzuführen. Und dann kommt noch die Bürokratie in Deutschland dazu. Es
müssen 42 Zettel ausgefüllt sein, um überhaupt mit der Organentnahme anfangen
zu können. Wenn nur 1 Zettel nicht unterschrieben ist, ist alles hinfällig. Und
was ganz wichtig ist, am Lebensende eines Patienten mit den Angehörigen über
die Organspende zu reden. Oft wird auch das von Ärzten gar nicht erst angesprochen.
Ist für mich
unverständlich. Wir, die Selbsthilfe Gruppen hier draußen leisten so viel Aufklärungsarbeit
und stecken unsere Freizeit in die Aufklärung der Organspende um die
BürgerInnen in Deutschland aufzuklären, mit der Hoffnung das sie sich
Entscheiden. Egal wofür, Hauptsache sie Entscheiden sich. Und dann wird auf den
Intensivstationen dieses Thema einfach Ignoriert und nicht angesprochen? Wo
leben wir eigentlich? Es warten über 10.000 schwerst kranke Patienten auf ein
rettendes Organ. Ist den Ärzten auf den Intensivstationen das Leben der
Wartepatienten etwa egal? Das kann es doch nicht sein.
Wieso läuft
das in Spanien so gut oder auch in Österreich? Ich glaube, wir können von denen
noch viel Lernen und sollten vielleicht mal Ärtze zum Austausch in diese Länder
schicken um denen über die Schulter zugucken, was sie deutlich besser machen wie
wir. Es kann nicht nur an der Widerspruchslösung liegen. Sie werden einfach
anders vergütet, haben mehr Pflegepersonal zur Verfügung und dort gehört die
Frage am Lebensende eines Patienten, ob er Organspender ist oder nicht einfach
als Standard dazu.
Am
Donnerstag setzt sich der Landtag zusammen und redet über die Organspende.
Video zum Landtag -Organspende
Deswegen war heute auch der WDR bei mir, um noch mal einen kleinen Bericht zu
drehen. Übrigens hat RTL auch angefragt, aber als Zweites. Die habe ich an
meine liebe Kollegin verwiesen. Bei ihr war heute dann RTL daheim. Bei Peter
Fricke, Vorstandsvorsitzender des BDO e. V. war gestern schon Radio NDR2 da.
Alle
Berichte laufen am 18.1.18 im TV und Radio
Der Bericht ist da nur bis zum 29.1.18 Online.
Um 15 Uhr
stand das Kamerateam vom WDR dann vor der Tür. Zuvor waren sie noch bei der DSO
in Essen um mit Frau Dr. Wirges zu sprechen. Wir machten erst mal ein paar
Aufnahmen drinnen und gingen dann noch raus. Es war so schweine Kalt draußen
und am Ende bekamen wir den Hintern noch Nass. Ich durfte noch mal ein bisschen
was zu mir erzählen und dann wurde ich auch zu dem Thema Tiefstand der
Organspendezahlen befragt. Und ebenso auf die Widerspruchslösung wurde ich
angesprochen. Ich hoffe das ich alles gut beantworten konnte und lasse mich
jetzt mal überraschen, wie er Bericht morgen aussieht. Der Bericht hat diesmal
nur eine Beitragslänge von 2:45 Minuten. Egal, Hauptsache die Organspende ist
wieder in aller Munde und ich hoffe das sich jetzt auch mal was tut. Vor allem
aber das auch die Politik endlich auf den Zug aufspringt.

Lasst uns
alle nicht müde werden und weiter für die Organspende kämpfen mit Aufklärung,
Aufklärung und noch Mals Aufklärung. Das mit den Krankenhäusern, da müssen alle
zusammen was dran tun. Ich wünsche mir, dass sich in Zukunft alles zum Besseren
wendet, den ich brauche vielleicht auch irgendwann noch mal ein Organ und dann hoffe
ich, das ich auch eins bekomme.